Cannabinoide & Entzündung: Was Studien während der Covid-19-Zeit wirklich gezeigt haben
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Während der Covid-19-Pandemie untersuchten mehrere Forschungsteams verschiedene entzündliche Mechanismen, die bei bestimmten Patientinnen und Patienten beobachtet wurden. Unter den zahlreichen untersuchten Ansätzen rückten auch Cannabinoide – insbesondere Cannabidiol (CBD) – in den Fokus, da ihre entzündungsbezogenen Eigenschaften bereits in anderen wissenschaftlichen Kontexten untersucht worden waren.
Warum interessierten sich Forschende für CBD?
CBD gehört zu den am besten dokumentierten Cannabinoiden. Im Gegensatz zu THC ist es nicht psychoaktiv und interagiert auf andere Weise mit dem Endocannabinoid-System, einem Netzwerk im gesamten Körper, das an der Regulierung zahlreicher Prozesse beteiligt ist – darunter auch Entzündungsreaktionen.
Schon lange vor der Pandemie hatten wissenschaftliche Arbeiten untersucht, wie CBD bestimmte entzündliche Reaktionen beeinflussen könnte. Daher lag es nahe, diese Moleküle auch im Rahmen theoretischer Ansätze zu Beginn der Gesundheitskrise zu berücksichtigen.
Lungenentzündung und Zytokine: der Kontext
Bei einigen schweren Formen von Covid-19 beobachteten Forschende ausgeprägte Entzündungsreaktionen in der Lunge. Diese können mit einer übermäßigen Produktion von Zytokinen einhergehen – insbesondere Interleukin-6 (IL-6), das häufig in wissenschaftlichen Studien erwähnt wird.
IL-6 ist ein Botenstoff, der mit akuten Entzündungsphasen in Verbindung steht. Eine übermäßige Aktivierung kann eine zu starke Entzündungsreaktion auslösen, was das wissenschaftliche Interesse an diesem Mechanismus erklärt.
Was frühe explorative Studien zeigten
Während der Pandemie veröffentlichten einige Teams – insbesondere in Nordamerika – vorläufige Studien, die darauf hindeuteten, dass bestimmte Cannabinoide entzündliche Signalwege unter Laborbedingungen beeinflussen könnten.
Diese Beobachtungen umfassten unter anderem:
- eine mögliche Modulation der Zytokinproduktion;
- in vitro beobachtete Effekte auf den IL-6-Signalweg;
- Hypothesen zu zellulären Rezeptoren, die an entzündlichen Reaktionen beteiligt sind.
Es handelte sich um explorative Studien, die hauptsächlich an Zell- oder Tiermodellen durchgeführt wurden. Sie stellten keine klinischen Wirksamkeitsnachweise dar.
Was diese Studien nicht aussagten
Es ist wichtig zu betonen, dass:
- CBD nie als Behandlung oder Prävention gegen Covid-19 bestätigt wurde;
- keine medizinische Behörde Cannabinoide im Zusammenhang mit dem Virus als Therapie anerkannt hat;
- die veröffentlichten Arbeiten theoretischer, vorläufiger und begrenzt aussagekräftiger Natur waren.
Wie in der Wissenschaft üblich gilt: Eine Beobachtung im Labor ist ein Ausgangspunkt – keine Schlussfolgerung.
Warum diese Forschung dennoch wertvoll ist
Auch ohne unmittelbare therapeutische Konsequenzen halfen diese Studien dabei, das Verständnis in Bezug auf:
- die Wechselwirkungen zwischen Endocannabinoid-System und Entzündungsreaktionen,
- das entzündungsbezogene Potenzial von CBD ausserhalb des Covid-Kontexts,
- und neue Forschungsansätze rund um entzündliche Erkrankungen
zu erweitern.
Fazit
Die während der Pandemie durchgeführten Untersuchungen zeigen ein zunehmendes wissenschaftliches Interesse an Cannabinoiden und ihrem möglichen Einfluss auf entzündliche Mechanismen. Diese Arbeiten sind explorativ und dürfen nicht als medizinische Empfehlungen interpretiert werden.
Sie tragen jedoch zu einem besseren Verständnis darüber bei, wie Hanf und seine Moleküle mit dem menschlichen Körper interagieren.
Dieser Artikel gibt den aktuellen Wissensstand neutral und pädagogisch wieder. Er ersetzt keine medizinische Beratung und stellt keine therapeutische Empfehlung dar.
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